Neobiota in der Schweiz

Die Mobilität der Gesellschaft hat in den letzten Jahrzehnten massiv zugenommen – dadurch wurden   immer mehr Lebewesen aus ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet in andere Gebiete verschleppt- Wenn diese in Arten in ihrer neuen Umgebung Schäden anrichten, spricht man von invasiven gebietsfremden Arten.

Mit der Verabschiedung der Schweizer Strategie zu invasiven gebietsfremden Arten im Jahr 2016 wurde ein Rahmen für die Umsetzung der ersten aufgeführten Maßnahme geschaffen, nämlich die Aktualisierung des Wissens über gebietsfremde Arten.

Artinformationen und Verbreitungsdaten der Neobiota werden durch die nationalen Daten- und Informationszentren und die Koordinationsstellen für Artenförderung verwaltet und publiziert. Im Auftrag des Bundesamtes für Umwelt BAFU hat InfoSpecies eine Gesamtliste der gebietsfremden Arten der Schweiz erarbeitet (Stand 2021) und den zugehörigen Bericht erstellt. Die auf dieser Website gezeigten Grafiken und Tabellenstammen aus dieser Publikation.

In Zukunft werden diese Liste und Informationen im Auftrag des BAFU periodisch aktualisiert.

Abb1: Zeitliche Entwicklung der etablierten und invasiven gebietsfremden Arten (Quelle: Gebietsfremde Arten in der Schweiz, BAFU, 2022). 
Bis 2021 wurden in der Schweiz insgesamt 1305 etablierte Arten registriert. Für 1159 Arten ist das Jahr der erstmaligen Fundmeldung bekannt. Während sich der grösste Teil der gebietsfremden Arten unauffällig in unsere Ökosysteme einfügt, werden 197 dieser Arten (15%) als invasiv bezeichnet. Das bedeutet, dass sie für Mensch und Umwelt relevante Schäden verursachen.


 

Tab.1. Anzahl etablierte vs. invasive gebietsfremden Arten pro taxonomische Gruppe.

 

Abb 2. / Tab. 1: etablierte  vs. invasive gebietsfremde Arten in der Schweiz. (Quelle: Gebietsfremde Arten in der Schweiz, BAFU, 2022). 
Von den bis 2021 registrierten gebietsfremden Arten (total 1305) sind 15% invasiv: 85 Tierarten, 23 Pilzarten, 88 Pflanzenarten und 1 Moosart.

 

 

 

 


Abb. 3: Herkunftsregionen der etablierten gebietsfremden Arten. (Quelle: Gebietsfremde Arten in der Schweiz, BAFU, 2022). 
Der grösste Teil der bis 2021 in der Schweiz etablierten gebietsfremden Arten stammt aus Asien (31%, gefolgt von Europa (26%) und Nordamerika (24%. Bei den invasiven gebietsfremden Arten stammt der grösste Teil aus Asien (41%) und Nordamerika (30%.
 

 

Abb 4: Anzahl der in der Schweiz etablierten und invasiven gebietsfremden Arten nach Einbringungsweg aus dem Herkunftsgebiet.
(Quelle: Gebietsfremde Arten in der Schweiz, BAFU, 2022).

Gemäss der Kategorisierung der Biodiversitätskonvention für die verschiedenen Einbringungswege sind 40% der Neobiota «entkommen». Das heisst sie wurden absichtlich eingeführt und sind anschliessend unabsichtlich in die Umwelt entwichen.
Weitere 32% der etablierten gebietsfremden Arten wurden durch «Verunreinigung» eingebracht also unabsichtlich mit einer spezifischen Handelsware eingeschleppt.
Auch bei den invasiven gebietsfremden Arten dominieren diese beiden Einbringungswege: 45% sind «entkommen» und 20% sind durch «Verunreinigung» eingeschleppt worden.