Ökologische Infrastruktur

Gemäss dem Bund soll die Schweiz bis 2040 über eine funktionsfähige Ökologische Infrastruktur verfügen – ein landesweites Netzwerk von Flächen, die für die Erhaltung der Biodiversität notwendig sind. 
InfoSpecies hat die auf Artvorkommen basierenden Grundlagen für die Planung und Umsetzung der Ökologischen Infrastruktur durch Bund und Kantone erarbeitet. Die Ergebnisse dieser Analyse können hier eingesehen und heruntergeladen werden. Bund und Kantonen stehen die Daten der prioritären Gilden auch über den VDC Zugang zur Verfügung.

Analyse «Gebiete zur Erhaltung von Arten und Lebensräumen»:

"Wieviel Fläche braucht die Artenvielfalt der Schweiz?" (PDF): Beschreibung der Analyse von InfoSpecies im Auftrag der Fachgruppe Ökologische Infrastruktur

Bausteine für die Ökologische Infrastruktur (PDF): Technischer Bericht der Analysen von InfoSpecies im Auftrag des BAFU (2021); Erläuterungen zur Methode, zu den Geodaten und zur Beobachtungsqualität.

Wählen Sie einen Lebensraum und via Layer-Symbol in der Karte die Datenebenen, die angezeigt werden sollen.

 

Tutorial (PDF): erläutert die Datenstruktur und illustriert eine mögliche Datennutzung
Exhaustivity Map (SHP): es kann hilfreich sein, die Daten im Hinblick auf die Stichprobenverzerrung zu interpretieren

Fledermaus Flugkorridore (GDB): Visualisierung von Dunkelkorridoren, welche bedeutende Fledermausquartiere mit ihren Jagdlebensräumen verbinden.


Mehrere Gilden (geopackage)

Geodaten zur Beobachtungsqualität und zur potenziellen Qualität der ganzen Landesfläche sowie zum Ergänzungsbedarf für ausgewählte Gilden (Gruppen von Arten mit ähnlichen ökologischen Ansprüchen). Die Ergebnisse sind in 10 sessile Gilden und Teilebenen (nicht oder nur wenig mobile Artengruppen) sowie in 2 mobile Gilden unterteilt. 

Gebiete zur Erhaltung von Arten und Lebensräumen: prioritäre sessile Gilden (GPKG, SHP)
Gebiete zur Erhaltung von Arten und Lebensräumen: prioritäre mobile Gilden (GDB)

Gebiete zur Erhaltung von Arten und Lebensräumen: nicht prioritäre sessile Gilden (GPKG)
Gebiete zur Erhaltung von Arten und Lebensräumen: nicht prioritäre mobile Gilden (GPKG)


Pro Gilde (geojson)

Die Daten liegen im Geojson-Format vor und können in ein GIS-Programm importiert werden.

Gilde Beobachtungsqualität (Hektaren) Beobachtungsqualität (Polygone) Potenzielle Qualität (Hektaren) Anzahl beobachteter Indikatorarten
1-Quelle, Riesenfluren, kleine Bäche
2-Dynamische Fliessgewässer und ihre Ufer
3-Kies- und Sandgruben
4-Langsam fliessende und stehende Gewässer (Uferzone) und ihre Ufer
5-Kleine Stillgewässer, Teiche
6-Landröhrichte, Flachmoore, Streuwiesen; Moor-Weidengebüsche
7-Nährstoffreiche Nasswiesen
8-Auenwälder
9-Hochmoore und Zwischenmoore
10-Brachen und Unkrautfluren (Landwirtschaft)
11-Hochstamm und Obstgärten
12-Artenreiche Rebberge
13-Hecken, Haine und Gehölze; isolierte Bäume
14-Trockenwiesen und -weiden und artenreiche Fettwiesen
15-Waldränder (und Lichtungen)
16-Trockenwarme Laubwälder
17-Laubwälder mittlerer Verhältnisse
18-Zwergstrauchheiden, Hochstaudenfluren, Grünerlengebüsche
19-Gebirgs-Nadelwälder
20-Gebirgs-Magerrasen
21-Felsen und Geröllfluren
22-Ruderalflur im Siedlungs- und Industriegebiet (inkl. Verkehrsflächen)
23-Parks mit Bäumen
24- Gebäude nutzende Arten zur Fortpflanzungszeit
25-Strukturreiche, extensive Kulturlandschaften
26-Vernetzte Feuchtflächen im Wald und im Kulturland

 

Wählen Sie entweder die Gilde, oder den Kanton bzw. die Gemeinde  um den Beobachtungsqualität (CSV) zu exportieren.

Gilde

Kanton

Gemeinde

 

Wählen Sie entweder die Gilde, oder den Kanton bzw. die Gemeinde um den Ergänzungsbedarf (CSV) zu exportieren.

Gilde

Kanton

Gemeinde

 

Wählen Sie entweder die Gilde, oder den Kanton bzw. die Gemeinde um eine Liste der Qualitätsarten (CSV) zu exportieren.

Gilde

Kanton

Gemeinde

 

 

Dies sind Einzugsgebiete gemäss dem Datensatz « Hydrographische Gliederung der Schweiz – Basisgebiete (2007) ». Sie wurden von InfoSpecies als Referenzeinheit zur Modellierung des Ergänzungsbedarfs angewendet. Diese Referenzeinheit wurde gewählt, weil sie es erlaubt, die Gesamtfläche der Schweiz in Einheiten vergleichbarer Grösse (durchschnittlich 4‘000ha) zu unterteilen.

Cluster sind Gruppen von Einzugsgebieten, die nach Umweltmerkmalen sowie biogeographischen und topografischen Eigenschaften zusammengefasst wurden. Die Zusammenstellung der Einzugsgebiete zu Clustern ist je nach Gilde unterschiedlich.

Gilden sind eine Gruppe von Arten mit ähnlichen Umweltanforderungen und charakterisieren so einen Lebensraum und dessen Qualität.

Die Beobachtungsqualität weist auf Beobachtungsmeldungen (in den nationalen Datenzentren) von Indikatorarten der im Rahmen dieses Projektes definierten Gilden hin. Dabei handelt es sich um Arten, die bedroht und/oder charakteristisch für die Lebensräume der jeweiligen Gilden sind, und/ oder auf das Potenzial der Lebensräume für die biologische Vielfalt hinweisen. Die Beobachtungsqualität wurde anhand eines Hektarrasters berechnet und in zwei Kategorien (hohe und sehr hohe Qualität) eingeteilt.

Für die meisten Gilden wurde die Mindestanzahl an Hektaren auf 5 gelegt, um ein Polygon zu bilden. Dies ist aber nicht bei allen Gilden der Fall. Bei einige Gilden wurde eine andere Mindestanzahl an Hektaren gewählt. Hektare, die zu weit entfernt von grösseren Hektaren-Gruppen liegen, wurden nicht zu Polygonen aggregiert. Es gilt ausserdem zu beachten, dass die Aggregation der Hektare zu Polygonen mit einem Algorithmus (Concave Hull) durchgeführt wurde. Dementsprechend variieren die Aggregationspolygone in ihrer Grösse und sie enthalten sowohl «Hektare mit Beobachtungsqualität» als auch „leere“ Zwischenräume. Dies ist auch deshalb sinnvoll, weil sowohl die Hektare als auch die Polygone Flächen von potenziellem Interesse darstellen, deren Grenzen aber nicht als feststehend betrachtet werden können/sollten. Grund: Die Kartierungen im Feld werden praktisch nie auf einem ganzen Hektar durchgeführt, sondern nur auf einer kleinen Fläche innerhalb dieses Hektars. Entsprechend weisen alle räumlichen Analysen eine gewisse Ungenauigkeit auf und es würde der Realität nicht entsprechen, wenn die Polygone genau über die Hektare mit Qualität liegen würden (BAFU, Arbeitshilfe Version 0.99, 2021; BAFU, Analysen InfoSpecies, 2021; Aussage Sophie Rudolf, BAFU)).

Die potenzielle Qualität weist auf Flächen hin, für welche keine Beobachtungsmeldungen von Indikatorarten der jeweiligen Gilden in den nationalen Datenzentren vorliegen, die jedoch günstige Umwelteigenschaften für das Vorhandensein solcher Arten aufweisen. Die potenzielle Qualität wurde auf Grundlage eines Hektarrasters modelliert. Sie ermöglicht die Identifizierung potenzieller Standorte für die Stärkung des bestehenden Netzwerks an Gebieten zur Erhaltung von Arten und Lebensräumen für die jeweiligen Gilden. Die potenzielle Qualität kann aus den folgenden 4 Parametern abgeleitet werden: Umwelteignungsindex, Konnektivitätsindex, historischer Beobachtungsqualitätsindex, Gildenüberlagerungsindex.

Der Ergänzungsbedarf quantifiziert die Anzahl Hektare mit Qualität, die innerhalb eines Einzugsgebietes benötigt werden, um das bestehende Netzwerk an Gebieten zur Erhaltung von Arten und Lebensräumen für die jeweilige Gilde zu stärken. Der Ergänzungsbedarf wird für jedes Einzugsgebiet in ha geschätzt (Arbeitshilfe Version 0.99). Der Ergänzungsbedarf wird mithilfe der potenziellen maximalen Artenzahl pro Cluster, der Sättigung der geeigneten Fläche und der Fragmentierung innerhalb der potenziell geeigneten Fläche berechnet (BAFU, Rapport méthodologique, 2021).

Im Datenpaket der VDC-Plattform sind Metadaten enthalten mit 4 verschiedenen Dokumenten, welche Detailinformationen enthalten.

Die Ergebnisse der Analysen von InfoSpecies sind auf der Internetseite von InfoSpecies für alle Interessierte frei zugänglich (https://www.infospecies.ch/de/projekte/%C3%B6kologische-infrastruktur.html). Die ZIP-datei enthält die gleichen Informationen als auf der VDC-Plattform (Geodaten, Methodenbericht und Metadaten).

Beispiel: Wenn ein Gewässereinzugsgebiet 60ha Ergänzungsbedarf für die Gilde 5 aufweist, werden dann 60 Stück Hektar-Flächen mit je einem Teich benötigt, oder eine effektive Fläche von 60ha der Gilde 5?

Für diese Gilde, die durch punktuelle kleine Lebensräume gekennzeichnet ist, entspricht die Hektarzahl einer Anzahl von Standorten.

Für ein Gebiet mit einem 60 Hektaren Ergänzungsbedarf bedeutet das, dass 60 kleine feuchte Standorte für diese Gilde neu geschaffen bzw. aufgewertet werden müssen.

Die Gilde 102 (Trockenlebensräume) deckt eine leicht andere Fläche ab als die visuelle Summe der Gilden 14, 15 und 16. Diese Diskrepanz ist methodisch bedingt und deutet nicht auf einen Fehler hin.

Die Gilden fassen Artengruppen zusammen, welche ähnliche Ansprüche an ihren Lebensraum und ihre Mobilität haben. Zur Berechnung der Beobachtungsqualität wurde für jede Gilde eine entsprechende Artenliste erstellt und eine mathematische Formel angewendet, welche Merkmale dieser Arten gewichtet und kombiniert (siehe Methodenbericht, S. 10 für weitere Details). Da die Zusammensetzung der Arten in den jeweiligen Gilden unterschiedlich ist, ergeben sich unterschiedliche Ergebnisse. Entsprechend weisen z.B. die «Hektaren mit Qualität» der Gilde 14 eine andere räumliche Verteilung auf als die «Hektaren mit Qualität» der Gilden 15 oder 16.

Für die Gilde 102 (Trockenlebensräume) wurden nicht einfach die «Hektaren mit Qualität» der Gilden 14, 15 und 16 zusammengefügt. Stattdessen hat InfoSpecies wiederum eine Liste den Arten der Trockenlebensräume erstellt (dies entspricht allen Arten, die in den Gilden 14, 15 oder 16 vorkommen) und die gleiche mathematische Formel angewendet, um die Merkmale dieser Arten zu gewichten und zu kombinieren. Durch diesen Formel-basierten Ansatz deckt die Fläche der Gilde 102 (Trockenlebensräume) eine leicht andere Fläche aus als die visuelle Summe der Gilden 14, 15, und 16. Dieser Ansatz wurde gewählt, weil er der Realität aus methodologischer und ökologischer Sicht besser entspricht.

Das beschriebene Vorgehen betrifft auch die Gilde 101 (Feuchtlebensräume).

Auszug aus den Metadaten: (DatenbeschreibungAnalysenInfoSpecies.pdf, Kapitel 4, I.) :
« Die Analysen wurden ursprünglich als Rasterflächen im Format TIFF generiert und im Anschluss zur besseren Verarbeitung im GIS in Hektarpolygone umgewandelt und in einem Datensatz aggregiert. »

Bei der Umwandlung vom Raster- ins Polygonformat wurden zusammenhängende Hektare gleichen Werts aggregiert.

Die Hektarzahl kann anhand der Fläche berechnet werden (Gesamtfläche in m² / 10‘000). Möglich ist auch die Umwandlung der Ebene in ein Raster (in ArcGIS: polygon to raster; Hektarzahl in der Attributtabelle angegeben).